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Rechtswirt/in (FSH) - Berufliche Perspektiven
Exemplarisch kann ein Rechtswirt z.B.:
- als Rechtsanwaltsfachangestellte/r durch das Rechtswirt-Studium Akten analysieren und zusammenfassen, Schriftsätze und Stellungnahmen vorfertigen, so dass dem Rechtsanwalt/Notar viel materiell-rechtliche bzw. prozessuale juristische Aufbereitungsarbeit abgenommen wird
- auf der betrieblichen Leitungsebene rechtliche Risiken gedanklich vorprüfen und dementsprechend für eine größere Miteinbeziehung und -vorbereitung der jeweiligen Problematik bei Geschäftsabschlüssen Sorge tragen
- als Steuerberater/Wirtschaftsprüfer bei Betriebsprüfungen, insbesondere in Abschlussbesprechungen, wo oft die Auslegung einer gesetzlichen Regelung umstritten ist, überzeugender und substantiierter zur Ergebnisfindung im Sinne des Mandanten beitragen
- als qualifizierter Steuerfachangestellter dem StB/WP intensiver juristisch zuarbeiten, insbesondere soweit dieser keine gesonderte juristische Ausbildung absolviert hat
- als Bachelor of Law für Firmen oder Anwaltskanzleien rechtlich fundierte Aktenbearbeitung gewährleisten, das das Bachelor Studium selbst nur 3 Semester Grundlagen des Rechts beinhaltet
- als selbständiger Rechtsdienstleister nach dem RDG qualifizierte juristische Aufgaben anbieten
- als Polizeibeamter präziser den rechtlichen Rahmen von repressiven oder präventiven Maßnahmen einschätzen, Polizeiverwaltungsaufgaben umfassender durchführen und dementsprechend besser Führungsfunktionen wahrnehmen
- als bestellter Betreuer i.S.d. Betreuungsgesetzes Nachlasspflegschaften, Vermögensverwaltungen, Testamentsvollstreckungen und andere Maßnahmen substantiierter durchführen
- rechtzeitig in Problemfällen die Notwendigkeit der Einbeziehung eines Rechtsanwalts erkennen
- auf der Personalebene bei Mitwirkung an der Vorbereitung von Kündigungen größeres Abwägungspotential durch Miteinbeziehung aller rechtlichen Aspekte sowie der möglichen Voraussetzungen und Rechtsfolgen einbringen
- kritische Momente der Vertragsgestaltung selbständig und rechtzeitig erfassen und entsprechende Strategien entwickeln
- Anfechtungs- und Rücktrittsmöglichkeiten erkennen und vorbeugende oder eingreifende Maßnahmen vorschlagen
- schadensersatzträchtige Sachverhalte erfassen und gegensteuern
- an außergerichtlichen Vergleichen mitwirken
- Gewährleistungs- und Haftungsproblematiken selbständig bearbeiten.
Konkret kommen für ihn -- ähnlich wie für Juristen mit nur 1. Staatsprüfung -- Tätigkeiten in vielen Bereichen der Dienstleistungsgesellschaft in Betracht. Im einzelnen z.B.
- als höher qualifizierter Fachangestellter in Rechtsanwaltskanzleien und Notariaten
- als Kanzleimanager oder höher qualifizierter Bürovorsteher
- als zugelassener Rechtsdienstleiter nach dem Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG); für die Zulassung durch das jeweilige Oberlandesgericht wird der Rechtswirt als Sachkundenachweis anerkannt (s. OLG Dresden u. OLG Hamm v. 14.12.2010)
- als selbständiger Rechtsmediator
- als Träger einer staatlich anerkannten Gütestelle nach § 794 Abs. 1 Nr. 1 ZPO (s. OLG Hamm v. 03.06.2011)
- als qualifizierter juristischer Mitarbeiter in Geldinstituten, Versicherungen, Vermögens- und Immobilienverwaltungen, in mittelständischen Handels- und Industrieunternehmen
- als Personalreferent oder Personalleiter
- als Geschäftsführer, als qualifizierter oder leitender Mitarbeiter in Verbänden und Vereinen
- als Mitarbeiter in Wirtschaftsprüfer- und Steuerberaterbüros mit rechtlichen Aufgaben und als Betreuer i.S.d. Betreuungsgesetzes
- als Mitarbeiter von Unternehmensberatungsfirmen
- als Mitarbeiter oder in selbständiger Position auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung (Konkurs-, Vergleichsverwaltung, Unternehmenssanierung)
- als Vorstandsassistent, Direktionsassistent oder in ähnlicher Stabsfunktion
- in Verbindung mit kaufmännischer Zusatzausbildung als Führungskraft in mittelständischen oder großen Unternehmen
- als qualifizierter Mitarbeiter für die Erledigung wirtschaftsnaher Verwaltungsaufgaben im öffentlichen Dienst, z.B. in kommunalen Eigenbetrieben
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